Parteikader mit Schlägertrupps gegen Christen
- Veröffentlicht am 06. September 2009
- Eingereicht von Hiep
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Beschwerde der Hausgemeine der evangelischen Full Gospel Church
IGFM, August 2009
In Vietnam nahmen 2009 die gewalttätigen Ausschreitungen gegen evangelische Hausgemeinden in erschreckender Weise zu. Empörend ist der zur gängigen Regel gewordene Einsatz von Schlägertrupps, die von den Behörden als angeblich "empörte Bevölkerung" dargestellt werden.
Beispielhaft dafür ist das Vorgehen der Behörden gegen die evangelische Full Gospel Church in der nordvietnamesischen Provinz Thanh Hoa. Sie gehört zu den Kirchen in Vietnam, die trotz nachhaltiger Bemühungen keine staatliche Zulassung erhalten, deswegen von der Regierung als "illegale Religionsgemeinschaft" angesehen und verfolgt werden. Als Grundlage dienen die geheimen Instruktionen der Regierung an für Religionsangelegenheiten zuständige Parteikader, die der IGFM vorliegen.
Die Verfolgung der Hausgemeinde der Full Gospel Church in der Ortschaft
Quang Yen in der Provinz Thanh Hoa dauert bereits zehn Jahre an. Das
Dorf ist, wie jeder Wohnort Vietnams, zwecks besserer Kontrolle der
Einwohner in Abschnitte bzw. Blöcke aufgeteilt, denen jeweils ein
eigener KP-Parteisekretär vorsteht.
Am 9. August 2009 setzte der örtliche Parteisekretär bei der Auflösung eines Gottesdienstes zum wiederholten Mal Polizisten in Zivil und "hauseigene" Schlägertrupps ein. Pastor Tran Van Ky und seine Gemeindemitglieder, darunter Frauen und Kinder, wurden brutal zusammengeschlagen und misshandelt. Als die Christen den Übergriff anzeigen wollten, erklärte die Provinzpolizei, dass sie "die Täter nicht kenne: Es sei wohl die aufgebrachte Bevölkerung gewesen".
Das Gemeindemitglied Nguyen Van Thinh, in dessen Haus in Quang Yen der Gottesdienst am 9. August mit brutaler Gewalt aufgelöst wurde, schildert in seiner Beschwerde an die zuständige Regierungsstelle das Vorgehen:
Sozialistische Republik Vietnam
Unabhängigkeit, Freiheit, Wohlstand
Beschwerde
Mein Name ist Nguyen Van Thinh, bin 37 Jahre alt, wohne in Häuserblock Yen Phu im Dorf Quang Yen, Kreis Quang Xuong, Provinz Thanh Hoa. Ich möchte Ihnen über folgendes Geschehen berichten.
Heute, am 09.08.2009, um 8:30 Uhr versammeln wir uns bei mir, um Jesus
zu ehren und die Bibel zu lesen. Wir sind ... (es folgen die Namen von
14 Personen mit Anschrift: der Pastor, fünf Männer, fünf Frauen und
drei Kinder – Anm.d.IGFM).
Während wir die Bibel lasen, stürmen in unser Haus der KP-Parteisekretär des Blocks, Bô, der Blockwart Tri und der Polizist des Dorfes Quang Yen, Son, mit fünf anderen mir bekannten Personen (es folgt fünf Namen mit Anschriften – Anm.d.IGFM) sowie sieben oder acht Personen, die mir nicht bekannt sind.
Sie schrien "Auflösen! Auflösen!". Von außen hörte man Rufe: "Komm rein und schlag sie tot!"
Bevor wir verstanden, was los war, schlugen sie auf uns ein. Als ich zu vermitteln versuchte, schlugen sie mir ins Gesicht. Sie zerschlugen Hausgegenstände wie Spiegel, Thermoskanne, Teekanne und Teetassen. Sie schmissen die Teekanne ins Gesicht von (Pastor) Ky. Sie beschimpfen und beleidigen uns auf gröbste Art und Weise. Sie schlugen uns, aber wir haben uns nicht gewehrt.
Der Kopf des 15jährigen Nghia blutete, weil jemand ihn mit einer Tasse verletzt hatte. Aus Angst hatte ich versucht, die Mobilpolizei unter 113 anzurufen. Aber Parteisekretär Bo entriss mir das Telefon. Ich wollte die Haustür zuschließen, damit der Mob nicht weiter in das Haus stürmen kann. Aber Son, Luan und Hiep haben mich daran gehindert.
Ich kann bis jetzt nicht realisieren, warum man uns so etwas Schlimmes
angetan hat. Zahlreiche kommunale Behördenvertreter waren zugegen, aber
sie traten das Gesetz mit Füssen. Sie riefen: "Ihr dürft sie
totschlagen!" Ich habe den Eindruck, dass dies eher ein organisierter
Angriff von Terroristen war.
Während man auf uns einschlug, fragte ich die Behördenvertreter, weshalb sie uns geschlagen und so etwas zulassen. Statt zu antworten, befahlen sie Unbekannten, weiter auf meine Familienmitglieder einzuschlagen. Besonders Pastor Ky wurde äußerst rücksichtslos und brutal geschlagen: man warf ihm die Teekanne ins Gesicht, schlug mit einer Eisenstange auf den Kopf und ins Gesicht, trat mit Füssen in den Bauch. Viele Menschen wurden verletzt, am schlimmsten Pastor Ky, die Jungen Nghia und Duc, die Gemeindemitglieder Hoa und Toan. Man hat unser Teeservice (wurde als Wurfgeschoß benutzt), den Spiegel und die Thermoskanne zertrümmert und zwei Glasscheiben eingeschlagen.
Sehr geehrte Führungskräfte der zuständigen Behörden,
wir glauben an Jesus und die Bibel. Daher haben wir uns gegen die Parteivorsteher des Wohnblocks Yen Phu des Dorfes Quang Yen und die Unbekannten in deren Begleitung, die uns angegriffen haben, nicht gewehrt und nicht beschimpft.
Ich weiß nicht, ob Gerechtigkeit und Gesetz noch Geltung haben.
Mit diesem Schreiben möchte ich Sie um Hilfe bitten, damit wir nicht mehr von Kadern, die ihre Macht missbrauchen, unbegründet geschlagen und in unserem Recht auf Religionsfreiheit verletzt werden. Ich bitte Sie um Intervention, damit unschuldige Bürger ihr vom Staat anerkanntes Recht auf Ausübung der Religion verwirklichen können.
Mit dem herzlichen Dank
Gez.: Nguyen Van Thinh
Quang Yen, den 9. August 2009
Quelle: www.igfm.de
IGFM, August 2009
In Vietnam nahmen 2009 die gewalttätigen Ausschreitungen gegen evangelische Hausgemeinden in erschreckender Weise zu. Empörend ist der zur gängigen Regel gewordene Einsatz von Schlägertrupps, die von den Behörden als angeblich "empörte Bevölkerung" dargestellt werden.
Beispielhaft dafür ist das Vorgehen der Behörden gegen die evangelische Full Gospel Church in der nordvietnamesischen Provinz Thanh Hoa. Sie gehört zu den Kirchen in Vietnam, die trotz nachhaltiger Bemühungen keine staatliche Zulassung erhalten, deswegen von der Regierung als "illegale Religionsgemeinschaft" angesehen und verfolgt werden. Als Grundlage dienen die geheimen Instruktionen der Regierung an für Religionsangelegenheiten zuständige Parteikader, die der IGFM vorliegen.

In der nordvietnamesischen Provinz Thanh Hoa setzen Parteikader Schlägertrupps gegen christliche Hausgemeinden ein.
Am 9. August 2009 setzte der örtliche Parteisekretär bei der Auflösung eines Gottesdienstes zum wiederholten Mal Polizisten in Zivil und "hauseigene" Schlägertrupps ein. Pastor Tran Van Ky und seine Gemeindemitglieder, darunter Frauen und Kinder, wurden brutal zusammengeschlagen und misshandelt. Als die Christen den Übergriff anzeigen wollten, erklärte die Provinzpolizei, dass sie "die Täter nicht kenne: Es sei wohl die aufgebrachte Bevölkerung gewesen".
Das Gemeindemitglied Nguyen Van Thinh, in dessen Haus in Quang Yen der Gottesdienst am 9. August mit brutaler Gewalt aufgelöst wurde, schildert in seiner Beschwerde an die zuständige Regierungsstelle das Vorgehen:
Sozialistische Republik Vietnam
Unabhängigkeit, Freiheit, Wohlstand
Beschwerde
Mein Name ist Nguyen Van Thinh, bin 37 Jahre alt, wohne in Häuserblock Yen Phu im Dorf Quang Yen, Kreis Quang Xuong, Provinz Thanh Hoa. Ich möchte Ihnen über folgendes Geschehen berichten.

Tran Van Ky ist Pastor der Hauskirche von Quang Yen, die seit Jahren von Schlägertrupps örtlicher Parteikader terrorisiert wird.
Während wir die Bibel lasen, stürmen in unser Haus der KP-Parteisekretär des Blocks, Bô, der Blockwart Tri und der Polizist des Dorfes Quang Yen, Son, mit fünf anderen mir bekannten Personen (es folgt fünf Namen mit Anschriften – Anm.d.IGFM) sowie sieben oder acht Personen, die mir nicht bekannt sind.
Sie schrien "Auflösen! Auflösen!". Von außen hörte man Rufe: "Komm rein und schlag sie tot!"
Bevor wir verstanden, was los war, schlugen sie auf uns ein. Als ich zu vermitteln versuchte, schlugen sie mir ins Gesicht. Sie zerschlugen Hausgegenstände wie Spiegel, Thermoskanne, Teekanne und Teetassen. Sie schmissen die Teekanne ins Gesicht von (Pastor) Ky. Sie beschimpfen und beleidigen uns auf gröbste Art und Weise. Sie schlugen uns, aber wir haben uns nicht gewehrt.
Der Kopf des 15jährigen Nghia blutete, weil jemand ihn mit einer Tasse verletzt hatte. Aus Angst hatte ich versucht, die Mobilpolizei unter 113 anzurufen. Aber Parteisekretär Bo entriss mir das Telefon. Ich wollte die Haustür zuschließen, damit der Mob nicht weiter in das Haus stürmen kann. Aber Son, Luan und Hiep haben mich daran gehindert.

Pastor Tran Van Ky nach einem "Besuch" von Schlägertrupps am 14.08.2006. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Während man auf uns einschlug, fragte ich die Behördenvertreter, weshalb sie uns geschlagen und so etwas zulassen. Statt zu antworten, befahlen sie Unbekannten, weiter auf meine Familienmitglieder einzuschlagen. Besonders Pastor Ky wurde äußerst rücksichtslos und brutal geschlagen: man warf ihm die Teekanne ins Gesicht, schlug mit einer Eisenstange auf den Kopf und ins Gesicht, trat mit Füssen in den Bauch. Viele Menschen wurden verletzt, am schlimmsten Pastor Ky, die Jungen Nghia und Duc, die Gemeindemitglieder Hoa und Toan. Man hat unser Teeservice (wurde als Wurfgeschoß benutzt), den Spiegel und die Thermoskanne zertrümmert und zwei Glasscheiben eingeschlagen.
Sehr geehrte Führungskräfte der zuständigen Behörden,
wir glauben an Jesus und die Bibel. Daher haben wir uns gegen die Parteivorsteher des Wohnblocks Yen Phu des Dorfes Quang Yen und die Unbekannten in deren Begleitung, die uns angegriffen haben, nicht gewehrt und nicht beschimpft.
Ich weiß nicht, ob Gerechtigkeit und Gesetz noch Geltung haben.
Mit diesem Schreiben möchte ich Sie um Hilfe bitten, damit wir nicht mehr von Kadern, die ihre Macht missbrauchen, unbegründet geschlagen und in unserem Recht auf Religionsfreiheit verletzt werden. Ich bitte Sie um Intervention, damit unschuldige Bürger ihr vom Staat anerkanntes Recht auf Ausübung der Religion verwirklichen können.
Mit dem herzlichen Dank
Gez.: Nguyen Van Thinh
Quang Yen, den 9. August 2009
Quelle: www.igfm.de
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